Liebe Bürgerinnen und Bürger,
Kulturtourismus ist eine riesige Chance für Bad Gandersheim, um trotz knapper Kassen die Stadt wirtschaftlich zu stärken, neue Besucher anzulocken und unsere kulturellen Schätze besser zu nutzen. Unser Ort hat eine einzigartige kulturelle Identität, von den berühmten Domfestspielen bis hin zu historischen Sehenswürdigkeiten wie dem Kloster Brunshausen und dem Roswitha-Ring. Ein durchdachtes Konzept für den Kulturtourismus könnte uns helfen, diese Ressourcen zu nutzen, um neue Einnahmequellen zu schaffen.
Hier ist ein fundiertes, bodenständiges, realistisches, aber auch innovatives Konzept, das Bad Gandersheim zu einem attraktiven Kulturtourismus-Ziel macht und gleichzeitig die lokale Wirtschaft unterstützt.
1. Optimierung und Vermarktung bestehender kultureller Ressourcen
Bad Gandersheim hat bereits viele kulturelle Stärken, die wir besser vermarkten und weiterentwickeln können.
a) Domfestspiele und Veranstaltungsreihe ausbauen
Die Domfestspiele sind ein kulturelles Highlight. Wir könnten diese jährlich stattfindenden Festspiele um zusätzliche Veranstaltungen erweitern, wie zum Beispiel:
- Winter- oder Herbstfestspiele: Ein kulturelles Programm in den kälteren Monaten könnte mehr Besucher in die Stadt bringen. Dies könnte eine Mischung aus Theater, Konzerten und Kunst-Workshops sein.
- Open-Air-Kino und Kulturpicknicks: In den Sommermonaten könnten wir im Roswitha-Ring oder auf der LAGA-Fläche ein Open-Air-Kino anbieten, kombiniert mit Picknick-Events, um einen neuen, familienfreundlichen Anreiz zu schaffen.
b) Historische Routen und interaktive Erlebnisse
- Themenbasierte Stadtführungen: Wir könnten spezielle Stadtführungen anbieten, z.B. eine „Roswitha-Literaturtour“ oder eine „Klosterrundfahrt“, die die Geschichte der Stadt auf lebendige Weise erzählt. Diese Führungen könnten auch in historischen Kostümen durchgeführt werden, um das Erlebnis besonders zu machen.
- Digitale Erlebnisse: Mithilfe von Augmented Reality (AR)-Touren könnten Besucher die Geschichte der Stadt interaktiv erleben. Man könnte durch das Smartphone die Klosterruinen in ihrer historischen Pracht sehen oder Szenen aus der Geschichte zum Leben erwecken.
c) Förderung der LAGA-Fläche als Kulturzentrum
Die LAGA-Fläche könnte zu einem multifunktionalen Kulturzentrum ausgebaut werden. Diese Fläche könnte genutzt werden für:
- Kunstinstallationen: Temporäre und permanente Kunstwerke, die Künstler aus der Region (und darüber hinaus) gestalten, um die Flächen lebendiger zu machen.
- Wochenmärkte und Kulturmärkte: Wochenmärkte, die regionale Spezialitäten und Kunsthandwerk bieten, verbunden mit kleinen kulturellen Darbietungen wie Live-Musik oder Lesungen.
2. Kooperationen und Netzwerke für mehr Attraktivität
Kulturtourismus ist nicht nur eine Frage der Einzelprojekte, sondern erfordert Zusammenarbeit mit anderen Akteuren.
a) Partnerschaften mit regionalen Kultureinrichtungen
- Kooperation mit benachbarten Kulturstätten: Eine enge Zusammenarbeit mit Museen wie Schloss Derneburgoder dem Einbecker Museum könnte neue touristische Pakete ermöglichen. Ein »Kultur-Wochenend-Ticket« könnte verschiedene Standorte miteinander verbinden und einen Anreiz für mehrtägige Besuche schaffen.
- Kulturförderprogramme: Gemeinsame Projekte mit regionalen Kunst- und Kulturvereinen, die sich um Fördermittel aus Kulturstiftungen oder EU-Programmen bewerben könnten.
b) Zusammenarbeit mit der lokalen Wirtschaft
- Kultur und Gastronomie verbinden: Lokale Restaurants und Cafés könnten „Kultur-Menüs“ anbieten, die speziell auf die Veranstaltungen abgestimmt sind. So wird der Besuch in Bad Gandersheim zu einem ganzheitlichen Erlebnis.
- Unterkunftspakete: Kooperationen mit Hotels und Pensionen, die spezielle Angebote für Kulturtouristen schnüren, z.B. vergünstigte Übernachtungen in Verbindung mit Festspieltickets oder Führungen.
3. Innovativer Einsatz von Fördermitteln und Ressourcen
Bad Gandersheim ist finanziell nicht auf Rosen gebettet, aber wir können clever und strategisch vorgehen, um die nötigen Mittel für den Kulturtourismus zu mobilisieren.
a) Nutzung von Fördergeldern
- EU-Förderungen: Anträge auf Gelder aus EU-Fördertöpfen, die den Kulturtourismus und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit fördern, könnten gestellt werden. Dazu gehören Programme wie LEADER oder Interreg.
- Stiftungsanträge: Kulturstiftungen, wie die Kulturstiftung des Bundes oder die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, bieten Mittel für den Erhalt und die Nutzung kultureller Stätten. Hier könnten wir gezielt Förderanträge stellen, um die historischen Bauten und kulturellen Veranstaltungen zu finanzieren.
b) Crowdfunding und Bürgerbeteiligung
- Crowdfunding-Kampagnen: Eine gut durchdachte Crowdfunding-Kampagne könnte zusätzliche Mittel einbringen. Bürger und Kulturinteressierte könnten sich daran beteiligen, um gezielte Projekte – wie z.B. den Ausbau der LAGA-Fläche – zu unterstützen.
- Bürgerprojekte: Veranstaltungen, bei denen die Bürger selbst Ideen einbringen und mitgestalten können. Zum Beispiel ein „Tag der offenen Gärten und Kunst“, bei dem private Gärten als Ausstellungsflächen für lokale Künstler genutzt werden.
4. Marketing und zielgerichtete Werbung
Die beste Kulturstadt bringt nichts, wenn niemand davon weiß. Ein gezieltes Marketingkonzept kann helfen, Bad Gandersheim bekannter zu machen.
a) Online-Marketing-Kampagnen
- Social Media gezielt nutzen: Eine Kampagne auf Social Media könnte Kultur-Highlights der Stadt vorstellen und für die Veranstaltungen werben. Instagram-Takeovers durch lokale Künstler oder Influencer könnten das jüngere Publikum ansprechen.
- Storytelling-Ansatz: Geschichten aus der Stadt erzählen. Videos oder Blogartikel, die das kulturelle Erbe und die Geschichte Bad Gandersheims lebendig machen, können eine große Reichweite generieren.
b) Zielgruppen ansprechen
- Paketangebote für verschiedene Zielgruppen: Zum Beispiel Familienangebote mit Kinderprogrammen, Seniorenpakete mit barrierefreien Führungen, oder spezielle Erlebnisse für Kulturfans.
- Marketing in Großstädten: Werbung in Städten wie Hannover oder Göttingen, um Menschen für einen Wochenendausflug nach Bad Gandersheim zu begeistern.
5. Einbindung der Dörfer: Regionale Identität stärken
Die umliegenden Dörfer könnten in das Kulturtourismus-Konzept integriert werden, um die gesamte Region aufzuwerten.
a) Kultur- und Naturerlebnisse verbinden
- Radrouten mit kulturellen Stopps: Fahrradtouren, die Besucher zu kulturellen und historischen Highlights in den umliegenden Dörfern führen, kombiniert mit lokalen Spezialitäten an den einzelnen Stationen.
- Dorffeste und Kulturaktionen: Veranstaltungen, die traditionelle Dorfkultur mit moderner Kunst und Musik verbinden, könnten neue Touristen anlocken und den ländlichen Raum beleben.
Fazit: Kulturtourismus als Zukunftschance für Bad Gandersheim
Mit einem innovativen und zugleich bodenständigen Konzept kann Bad Gandersheim den Kulturtourismus nutzen, um die Stadt wirtschaftlich zu stärken und bekannter zu machen. Es geht darum, unsere kulturellen Ressourcen besser zu vermarkten, neue Kooperationen zu schaffen und durch geschicktes Marketing und den Einsatz von Fördermitteln unsere Stadt attraktiv und lebendig zu machen.
Lasst uns gemeinsam diese Vision verwirklichen und Bad Gandersheim als Kulturstadt der Zukunft etablieren!
Ich freue mich auf eure Ideen und Anregungen. Was sind eure Gedanken zu diesem Konzept? Welche weiteren kulturellen Schätze könnten wir noch heben? Teilt eure Vorschläge – gemeinsam können wir viel bewegen!
Herzliche Grüße,
Ihre Grit Arndt
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