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Transparenz in Bad Gandersheim: Teil II eines umfassenden Konzeptes für eine bürgernahe Stadt

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

Transparenz ist ein Grundpfeiler jeder modernen Verwaltung. Es geht darum, dass ihr wisst, was in unserer Stadt passiert, wie Entscheidungen getroffen werden und wie ihr euch einbringen könnt. Ein offener Umgang mit Informationen fördert nicht nur das Vertrauen in die Stadtverwaltung, sondern ermöglicht es euch, aktiv an der Gestaltung von Bad Gandersheim mitzuwirken.

Im Folgenden möchte ich euch einige ergänzende Ideen vorstellen, die unser Konzept für Transparenz weiter stärken und Bad Gandersheim zu einer offenen und zukunftsfähigen Stadt machen.

1. Transparente Vergabeverfahren und Auftragsvergabe

Es ist wichtig, dass die Bürger genau wissen, wie öffentliche Aufträge vergeben werden. So können wir Vetternwirtschaft vermeiden und die Fairness bei der Vergabe von Bau- und Infrastrukturprojekten sicherstellen.

a) Offene Ausschreibungen

Alle öffentlichen Ausschreibungen und Aufträge, die von der Stadt vergeben werden, sollten auf einer öffentlichen Plattform zugänglich gemacht werden. Dadurch wird transparent, welche Projekte anstehen und wie sie vergeben werden. So können Unternehmen und Bürger diese Prozesse nachvollziehen.

b) Nachvollziehbare Kriterien für die Vergabe

Es sollte deutlich gemacht werden, nach welchen Kriterien Aufträge vergeben werden. Diese Kriterien müssen offen gelegt werden, damit klar ist, warum ein bestimmtes Unternehmen den Zuschlag erhält. Dadurch sorgen wir für Fairness und verhindern Intransparenz.

2. Umgang mit Beschwerden und Feedback

Eure Rückmeldungen und Anliegen sind zentral, um die Stadtverwaltung zu verbessern und auf eure Bedürfnisse einzugehen. Ein transparenter und strukturierter Umgang mit Beschwerden sorgt für Vertrauen.

a) Zentrale Anlaufstelle für Bürgerfeedback

Die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle für Feedback, sei es in Form eines digitalen Feedbackportals oder einer Hotline, ermöglicht es euch, jederzeit Anregungen, Beschwerden oder Fragen einzureichen. Diese Anlaufstelle sollte einfach zugänglich und nutzerfreundlich gestaltet sein, sodass jeder Bürger seine Anliegen mitteilen kann.

b) Transparenter Umgang mit Beschwerden

Eure Beschwerden dürfen nicht im Nichts verschwinden. Ein öffentlich einsehbarer Bearbeitungsstatus (z.B. über ein Online-Tool) würde euch zeigen, welche Schritte unternommen werden, um euer Anliegen zu bearbeiten. Ein solches System könnte die Nachvollziehbarkeit verbessern und sicherstellen, dass keine Beschwerde verloren geht.

3. Transparenz bei Krisenmanagement und Notfällen

In Krisenzeiten ist es besonders wichtig, dass ihr sofort wisst, was zu tun ist und welche Maßnahmen ergriffen werden. Ein klares und schnelles Kommunikationssystem hilft, Unsicherheit zu vermeiden.

a) Offenheit in Krisenzeiten

Gerade bei Krisen wie Naturkatastrophen (z.B. Hochwasser) oder gesundheitlichen Krisen (wie die COVID-19-Pandemie) ist schnelle und transparente Kommunikation entscheidend. Ein Notfallplan für die Kommunikation könnte sicherstellen, dass ihr in Echtzeit informiert werdet, sei es über Vorsichtsmaßnahmen, Rettungsaktionen oder aktuelle Entwicklungen.

b) Bürgerinformationssystem für Notfälle

Ein Notfall-Benachrichtigungssystem (z.B. per SMS oder E-Mail) könnte euch direkt auf euer Mobiltelefon informieren, wenn akute Gefahren bestehen. So seid ihr immer auf dem neuesten Stand und könnt entsprechend reagieren.

4. Weiterbildung und Schulungen zur Bürgerbeteiligung

Um euch noch besser in die politischen Prozesse einzubinden, könnte die Stadt Workshops und Schulungsprogrammeanbieten, die euch zeigen, wie ihr euch aktiv einbringen könnt.

a) Schulungsprogramme für Bürger

Viele von euch fühlen sich unsicher, wie man sich politisch beteiligt. Workshops könnten euch zeigen, wie der Stadtrat arbeitet, wie Entscheidungen getroffen werden und wie ihr über die Beteiligungsplattform mitgestalten könnt. So werdet ihr zu aktiven Mitgestaltern eurer Stadt!

b) Spezielle Programme für Jugendliche

Es ist besonders wichtig, junge Menschen für Politik und Bürgerbeteiligung zu begeistern. Workshops oder die Gründung eines Jugendrats könnten Jugendlichen die Möglichkeit geben, eigene Ideen einzubringen und aktiv an der Gestaltung von Bad Gandersheim mitzuwirken.

5. Evaluation und Monitoring der Transparenzmaßnahmen

Damit unser Transparenzkonzept wirksam bleibt, muss es regelmäßig überprüft werden. So können wir sicherstellen, dass es gut funktioniert und weiter verbessert werden kann.

a) Regelmäßige Überprüfung der Fortschritte

Ein jährlicher Transparenzbericht könnte festhalten, was im letzten Jahr erreicht wurde und wo es noch Verbesserungsbedarf gibt. Diese Berichte sollten öffentlich diskutiert werden, damit ihr als Bürger Feedback geben könnt.

b) Externe Überprüfung

Eine regelmäßige externe Auditierung durch eine unabhängige Organisation (z.B. ein Antikorruptionsnetzwerk) könnte sicherstellen, dass unser Transparenzkonzept neutral überprüft wird. Das schafft Vertrauen und verhindert, dass der Prozess nur intern kontrolliert wird.

6. Interaktive und leicht verständliche Finanztransparenz

Der Haushalt der Stadt sollte für alle Bürger verständlich und leicht zugänglich sein. Eine digitale Plattform kann dabei helfen, die städtischen Finanzen visuell und interaktiv zu erklären.

a) Interaktiver Haushalt

Eine Online-Plattform, die den Haushalt der Stadt in einfacher Sprache und mit visuellen Darstellungen (z.B. Diagrammen) erklärt, könnte es jedem Bürger ermöglichen, nachzuvollziehen, wofür die Gelder der Stadt verwendet werden und wie die Finanzen sich entwickeln.

b) Bürgerhaushalt

Ein Teil des Haushalts könnte als Bürgerbudget verwendet werden, bei dem ihr direkt entscheidet, wie das Geld verwendet wird. Ob für Parks, Schulprojekte oder soziale Initiativen – ihr habt die Möglichkeit, eure Prioritäten zu setzen und die Stadt aktiv mitzugestalten.

7. Datenschutz und Sicherheit

Besonders in Zeiten der Digitalisierung muss der Schutz eurer Daten oberste Priorität haben. Transparenz bedeutet auch, klar zu kommunizieren, wie eure Daten geschützt werden.

a) Datenschutzrichtlinien transparent machen

Die Stadt sollte klare Datenschutzrichtlinien entwickeln und öffentlich darstellen, wie eure persönlichen Daten geschützt werden. So könnt ihr beruhigt an Beteiligungsprozessen teilnehmen, ohne Angst vor Missbrauch eurer Daten zu haben.

b) Sicherung von Bürgerdaten

Eure Daten müssen auf höchstem Sicherheitsniveau geschützt sein. Dazu gehört die Verschlüsselung von Daten, regelmäßige Sicherheitsprüfungen und die Schulung der Verwaltung im Umgang mit sensiblen Informationen.

Fazit: Ein ganzheitlicher Ansatz für eine transparente Verwaltung

Ein gutes Transparenzkonzept muss auf mehreren Ebenen wirken: Offene Kommunikation, Bürgerbeteiligung, Finanztransparenz und nachvollziehbare Entscheidungsprozesse sind das Rückgrat einer modernen Stadtverwaltung. Durch digitale Lösungen, die Berücksichtigung des Datenschutzes und den aktiven Einbezug der Bürger kann Bad Gandersheim als Modell für moderne, offene Stadtpolitik gestärkt werden.

Mit diesen zusätzlichen Maßnahmen schaffen wir eine Stadtverwaltung, die zukunftssicher ist, Vertrauen aufbaut und euch als Bürgern die Möglichkeit gibt, aktiv mitzuwirken. Lasst uns diesen Weg gemeinsam gehen!

Lasst uns ins Gespräch kommen! Wie seht ihr die vorgeschlagenen Maßnahmen? Gibt es Aspekte, die euch besonders wichtig sind? Welche zusätzlichen Ideen habt ihr, um die Transparenz in Bad Gandersheim zu verbessern? Teilt eure Gedanken, denn zusammen können wir die Verwaltung der Stadt noch besser und transparenter gestalten!

Herzliche Grüße,
Grit Arndt 

2 Kommentare zu “Transparenz in Bad Gandersheim: Teil II eines umfassenden Konzeptes für eine bürgernahe Stadt

  1. Hallo Grit!
    Ich hoffe Dir geht es gut. Zu Punkt sieben…. die Verwaltung ist verpflichtet nach der EU Datenschutzrichtlinie zu arbeiten. Daher sind ja einige Vorgänge schwerfällig und mühsam da man nicht einfach Infos weitergeben kann. Wie soll das anders laufen, was sind Deine Ideen, da der Datenschutz ja schon da ist… es muss also in Deinem Konzept um eine Änderung gehen, oder?

    Zu den Partizipationsprogrammen, gerade im Jugendbereich da gab es ja schon viele Workshops… auch 2 Anläufe einer Art Jigendparlament. Der erste ist durch Corona gescheitert… der andere …. vermutlich ist der Start wie so vieles durch die fehlenden Stellen verlangsamt. Die Frage wäre also… was kannst Du tun um die bestehenden Initiativen erfolgreicher und bekannter zu machen? Wie kann man sicherstellen, dass alle jungen Menschen einen altersentsprechenden Zugang haben ohne das man die Kapazitäten der Stadt überstrapaziert oder Datenschutzrichtlinien verletzt? Habe ja schon oft versucht Dinge hoer aufzubauen. Das waren immer Hindernisse.

    • Liebe Nina,
      Danke Dir für Deine Anmerkungen.
      Zu Deinem ersten Punkt: Es geht hier um die Erweiterung und/oder Anpassung der aktuellen Datenschutzrichtlinien in Bezug auf neue digitale Instrumente für mehr Bürgerbeteiligung. Hier ist auf den Schutz besonders zu achten.

      Zu Deinem zweiten Punkt: Ja, solche Programme brauchen Fürsorge. Ich habe in einem langen Gespräch mit dem Vorstand und beteiligten Jugendlichen im Stadtjugendring meine Ideen vorgestellt und durchaus diskutiert. Im Ergebnis ist hier mehr Beteiligung dringend gewünscht. Die langen Wege durch die Behörden allerdings, ob für neue digitale Beteiligungsprogramme oder ein eigener innerstädtischer Platz für Jugendliche, wurden unterschiedlich bewertet. Mehr Sichtbarkeit für die zahlreiche Jugendarbeit, die über Vereine, christliche Institutionen oder städtische Arbeit ist ein sehr wichtiger Bestandteil, und wird deshalb Teil der verbesserten Kommunikation der Stadt.

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